Gedankengang der Woche
Emotionale Marktlagen führen zu erhöhten Volatilitäten und somit auch zu größeren kurstechnischen Auf- und Abschwüngen. In Phasen, in denen Aufschwünge dominieren, neigen Marktteilnehmer dazu, kurzfristige Negativitäten überpropotional emotional aufzugreifen, wodurch Handlungen die Folge sind, die keiner “Logik” entsprechen. Dadurch werden Kaskaden ähnliche Abverkäufe getätigt, die dazu führen, dass die Kurse temporär stärker fallen als nötig. Diese Phasen werden oftmals von professionellen Händlern genutzt, um nachzukaufen.
Digital Asset News
Der Bitcoin-Kurs ist zum ersten Mal seit einigenTagen unter die wichtige Schallmauer von 100.000 US-Dollar gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Erlass zur Einführung von Importzöllen auf Waren aus China, Kanada und Mexiko unterzeichnet hat.
Die verhängten Zölle haben bereits Vergeltungsmaßnahmen der drei Länder ausgelöst, und die Kryptoindustrie ist geteilter Meinung darüber, wie sich dies auf den breiteren Markt auswirken wird.
In einer Erklärung des Weißen Hauses vom 1. Februar heißt es: „Trump führt zusätzliche Zölle in Höhe von 25 % auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie zusätzliche Zölle in Höhe von 10 % auf Importe aus China ein. Für Energierohstoffe aus Kanada gilt ein niedrigerer Zollsatz von 10 %“.
Kurz nach Trumps Ankündigung gab der kanadische Premierminister Justin Trudeau in einer Pressekonferenz bekannt, dass er im Gegenzug Zölle in Höhe von 25 % auf US-Waren im Wert von insgesamt 106,5 Milliarden US-Dollar erheben werde.
Das chinesische Handelsministerium kündigte derweil an, eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) einzureichen und „entsprechende Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen.
Der Gründer von Crypto Capital Venture, Dan Gambardello, bleibt optimistisch und sieht Trump nicht als Hauptschuldigen für einen etwaigen Abwärtstrend.
Gambardello sagte: „Ich kann nicht glauben, dass es die weit verbreitete Meinung gibt, dass Trumps Zölle und seine Memecoins den Bullenzyklus beendet haben.“
„BlackRock akkumuliert weiterhin ETH und BTC, während die Privatanleger verzweifelt in Panik geraten, weil sich Krypto derzeit in einer Seitwärtsbewegung konsolidiert“, so Gambardello.
Während Jeff Park, Leiter für Handelsstrategien bei Bitwise Invest, sogar betonte, „wie erstaunlich ein anhaltender Zollkrieg langfristig für Bitcoin sein wird“. Dieser hoffnungsvollen Lesart stimmten jedoch längst nicht alle Beobachter zu.
Darunter Adam Cochran, Partner bei Cinnaeamhain Ventures, der entgegnete: „Bitcoin ist nicht genug von den globalen Märkten getrennt und wird heutzutage wie eine dreifach gehebelte Techaktie gehandelt.“ Der norwegische Staatsfonds, der von der Norges Bank Investment Management (NBIM) verwaltet wird, hat durch indirekte Investitionen in ein diversifiziertes Portfolio aus kryptofreundlichen Unternehmen auch beträchtliche Investitionen in Bitcoin getätigt.
Laut K33 Research wuchsem die indirekten Investitionen von NBIM in Krypto-Unternehmen bis Ende 2024 auf 3.821 BTC bzw. 356 Mio. US-Dollar, was einem jährlichen Zuwachs von 153 % entspricht.
„Es ist wichtig zu betonen, dass diese Investitionen wahrscheinlich auf eine regelbasierte Sektorgewichtung zurückzuführen sind und nicht auf eine bewusste Entscheidung, den BTC-Investitionen den Vorrang zu geben“, schreibt Vetle Lunde, Leiter der Forschungsabteilung von K33, und fügt hinzu:
„Die indirekte Investition von NBIM ist eines der deutlichsten Beispiele dafür, wie BTC in jedes gut diversifizierte Portfolio einfließt, und das Wachstum ist ein Beweis dafür, dass der Markt reift und BTC in jedem gut diversifizierten Portfolio landet, ob beabsichtigt oder nicht.“
Zu den Beteiligungen des Staatsfonds gehören eine 500 Millionen US-Dollar schwere Beteiligung an MicroStrategy, Investitionen in die Kryptobörse Coinbase und Anteile an den Bitcoin-Minern Mara Holdings und Riot Platforms. Die Kryptobörse Kraken bereitet sich darauf vor, fünf Stablecoins, darunter auch den marktführenden USDt von Tether, aus der Notierung zu nehmen, um den neuen europäischen Krypto-Regulierungsvorschriften zu entsprechen. Kraken wird den USDt demnach am 31. März vollständig von der Börse nehmen, um die EU-Verordnung Markets in Crypto-Assets (MiCA) einzuhalten, so eine offizielle Ankündigung des Krypto-Unternehmens. Neben USDT wird die Börse schrittweise auch die Unterstützung für PayPal USD, Tether EURt (EURT), TrueUSD und TerraClassicUSD (UST) auf dem europäischen Markt einstellen. „Diese Änderungen stellen letztlich sicher, dass Kraken regelkonform bleibt und seinen europäischen Kunden langfristig ein außergewöhnliches Handelserlebnis bieten kann“, so die Plattform. Dies ist einer der Gründe, wieso Teroxx den regulierten Weg seit Anfang an geht und USDC bereits 2018 als Stablecoin eingeführt hat.
Digital Asset Market
Marktrückblick und - Ausblick
Der Januar und somit der Start des neuen Jahres war von vielen Gegensätzen geprägt. Während die weltweiten Finanzmärkte erhöhte Volatilität und Positivität erlebten und durch die Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident von liberaleren und freien Märkten “träumten”, konnten die meisten Indizes und digitale Assets zunächst positive Kursentwicklungen aufweisen. Bitcoin konnte ein neues Allzeithoch erreichen bei ~$110.000 und auch die Spot Bitcoin ETF Zuflüsse rangieren auf sehr hohen Leveln. Die Versprechen, die Trump abgab im Bezug auf digitale Assets, trieben die Märkte in den vergangenen Monaten, wodurch es zu einer starken Erwartungshaltung gekommen ist.
Nachdem in den zwei Wochen der Amtszeit wenig bis gar nicht über digitale Assets und die Regulierung / Einbindung gesprochen wurde, machte sich im Markt temporäre und emotionale Enttäuschung breit. Emotionale Marktphasen sind oftmals von erhöhter Volatilität geprägt und sorgen für unübersichtliche sowie nicht eindeutig rationale Kursentwicklungen. Trumps Rhetorik und Drohungen (bezüglich Zöllen, Panamakanal und weitere) sorgen für populistische und auf einzelne Personen beschränkte Handlungen, die einem Wert zugeschrieben werden. Somit ist der Januar zunächst positiv verlaufen, jedoch gaben die Kurse, vor allem in den Altcoins, schlussendlich stark nach. Jederzeit könnte durch Stärkungen der digitalen Assets ein neuer Trend etabliert werden, die Emotionalität vieler nicht institutioneller Investoren sorgt für hohe Volatilität in den Altcoins.
Der Februar könnte somit zu einem spannenden, aber auch herausfordernden Monat werden!
Charttechnik
Charttechnisch gesehen rangiert Bitcoin nun erneut unter der psychologisch wichtigen Marke von $100.000. Dies verdeutlicht die hohe Volatilität der vergangenen Wochen und Bitcoin fiel in den letzten zwei Wochen um ~15% und der Altcoinmarkt sogar um ~23% . Sollte in den kommenden Tagen oder Wochen ein starker Support etabliert werden, so könnten diese Kurslevel als gute Orientierung dienen. Ansonsten sollte sich im Februar sich darauf konzentriert werden, ob das aktuelle Marktmomentum gehalten oder aufgebaut werden kann, so dass realistisch einzuschätzende Marktbewegungen folgen. Die Vergangenheit zeigt, dass überdurchschnittliche und emotionale Abverkäufe oftmals für mittelfristige Positionierungen dienen.
Die nächsten Kursziele bei positiver Entwicklung: ~$98.000, ~$103.500, ~$110.000
Die nächsten Kursziele bei negativer Entwicklung: ~$90.000, ~$86.000 ~$82.500
Trading-Idee
Altcoins bieten für DCA-Strategien (Dollar-Cost-Average) aktuell gute Möglichkeiten die erste Tranche zu platzieren, so dass mögliche Aufschwünge mitgenommen werden können und bei Negativität der durchschnittliche Einstiegspreis noch verringert werden kann. Das Chancen-Risiko-Verhältnis ist aktuell deutlich pro Chance ausgelegt, bezogen auf die Kursentwicklungen der letzten fünf Monate.